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ADLER
Adler-Empire

Hersteller / Konstrukteur

Adler-Werke
Frankfurt a.M. / Deutschland
Konstrukteur: Wellington Parker Kidder, Überarbeitung im Adler-Werk

Bauart / Antrieb

Großschreibmaschine in flacher Bauart
Antrieb: manuell
Schaltwerk: Messerschaltung

Technische Daten

Zeichenanwahl: Tastatur
28 - 30 Schreibtasten / 84 - 90 Zeichen
Typenträger: Typenhebel (Schiebehebel, Typenstangen)
Schrift: sofort sichtbar
Typenaufschlag: Vorderaufschlag
Einfärbung: Farbband
Umschaltung: Wagenumschaltung
Zeilenschaltung: 1 - 2
Tabulator: ohne Tabulator

Abmessungen

B×T×H: 21,5-35 x 35 x 15 cm
Gewicht: 8,84 kg
Walzenbreite: 23,5 cm
Walzen-Ø: 35 mm
Farbband: 25 mm

Gehäuse / Design

Farbe(n): schwarz
Material: Eisen

Produktionsdaten

Zeitraum: 1898 - 1901
Stückzahl: ca. 4000
Neupreis:
Seriennr.: 26 - 3904, 11935

Namensvarianten

Empire, Adler (siehe Entwicklungsgeschichte)

Zubehör

Kasten mit Holzbrett und Blechhaube
 
Adler-Empire # 935 (Sammlung Thomas Fürtig)

Technische Besonderheiten

3-reihige Tastatur, doppelte Umschaltung in einer Taste Z/G links neben der Tastatur zusammengefasst; Umschaltung durch Absenken der Walze innerhalb des Wagens. Typenhebel werden horizontal gegen die Walze geschoben. Sofort sichtbare Schrift; kein Farbbandhub, Band wird vor und zurück geschwenkt. Farbband-Transportrichtung wird umgeschaltet mittels Drehgriffs in der Mitte der Typenabdeckung, wodurch der Transporthebel von einer zur anderen Spule geschwenkt wird; der Hebel greift direkt in den gezahnten Rand der Spule, deshalb Spezialspulen in linker und rechter Ausführung. Linker Randsteller hinter der Walze, rechter Randsteller vor der Walze.

Entwicklungsgeschichte

Die Empire wurde ursprünglich von Wellington Parker Kidder konstruiert und in USA als Wellington, in Kanada als Empire produziert und vertrieben. Im Jahr 1896 erwarben die Frankfurter Adler-Fahrradwerke vorm. Heinrich Kleyer die Patente und Herstellungsrechte, sowie einen Bestand an Teilen, Baugruppen und fertigen Maschinen. Nach gründlicher Überarbeitung brachte Adler die Empire aus eigener Fertigung 1898 auf den deutschen Markt. 1901 wurde sie durch das wesentlich verbesserte Modell Adler 7 abgelöst (einige Quellen geben dafür 1899 an, jedoch wird die Empire noch bis 1901 in Anzeigen beworben, die Adler 7 erst danach). Es gibt etliche Produktionsvarianten, bedingt durch die Verwendung von fertigen Teilen und Baugruppen (Rücktasthebel, Tastenausführung etc... Außerdem kommen mehrere verschiedene Beschriftungen des Deckels vor. Die in Frankfurt vergebenen Seriennummern korrelieren nicht mit dem technischen Entwicklungsstand der Maschinen. Die in Kanada gefertigten Maschinen behielten die ursprünglichen Seriennummern und wurden nur mit einer neuen Beschriftung versehen.

Literatur, Ausstellungen, ...

1) Ernst Martin (1949): Die Schreibmaschine und ihre Entwicklungsgeschichte, S. 168

2) TA Triumph-Adler, Ein Jahrhundert Wirtschafts- und Industriekultur (2009)

3) http://www.stb-betzwieser.de/aktuelles/ausstellung/kategorien-1/adler-fruehes-modell.php
 

dokumentiert von: Thomas Fürtig

© IFHB 18.06.2015
Eintrag Nr. 2 im SM-Lexikon

Ergänzende Bilder


Adler-Empire # 935, Seitenansicht
(Sammlung Thomas Fürtig)

Adler-Empire # 935, Rückansicht
(Sammlung Thomas Fürtig)

Adler-Empire # 316 (Sammlung Thomas Fürtig)

Adler-Empire # 316, Seitenansicht (Sammlung Thomas Fürtig)

Adler-Empire # 316, Ansicht von unten
(Sammlung Thomas Fürtig)

Adler-Empire # 3904, neuer Name
(Sammlung Arnold Betzwieser)

Adler-Empire # 11935, aus kanadischer Produktion
(ehem. Sammlung Elster)